Schuldverstrickung und Identitätssuche angesichts der Shoah bei Robert Schindel, Doron Rabinovici und Martin Pollack

Autor/innen

  • Alexander Höllwerth

DOI:

https://doi.org/10.18778/2196-8403.2011.10

Schlagworte:

Identitätssuche, Robert Schindel, „Gebürtig”, Doron Rabinovici, „Suche nach M”, Martin Pollack, „Der Tote im Bunker”, ‚zweite Generation‘ nach der Shoah, österreichische Literatur, Judenvernichtung

Abstract

Um Schuldverstrickungen und Identitätssuche zwischen den Generationen geht es in allen drei Texten, auf die im vorliegenden Artikel genauer eingegangen wird: Robert Schindels Gebürtig (1992), Doron Rabinovicis Suche nach M. (1997) und Martin Pollacks Der Tote im Bunker (2004). Alle drei Autoren gehören der sog. ‚zweiten Generation‘ nach der Shoah an: Robert Schindel (geb. 1944) und Doron Rabinovici (geb. 1961) sind Nachgeborene von Opfern der Shoah, Martin Pollack (geb. 1944) ist der Sohn eines NS-Verbrechers. Alle drei Autoren positionieren sich innerhalb der österreichischen Literatur nicht zuletzt dadurch, dass sie einen Beitrag zur Aufarbeitung der österreichischen Beteiligung am Verbrechen der Judenvernichtung zu leisten versuchen.

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Veröffentlicht

2011-12-30

Zitationsvorschlag

Höllwerth, A. (2011). Schuldverstrickung und Identitätssuche angesichts der Shoah bei Robert Schindel, Doron Rabinovici und Martin Pollack. Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen, 177–200. https://doi.org/10.18778/2196-8403.2011.10

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