Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen
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<p><em>Convivium</em><em>. Germanistisches Jahrbuch Polen</em> wurde 1993 gegründet und vom DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst – bis 2018 herausgegeben. Nach den Transformationen im ehemaligen Mittelosteuropa wurden mehrere ähnliche Zeitschriften gegründet, um die neueste germanistische Forschung zu präsentieren. Das Jahrbuch ist interdisziplinär angelegt: Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften. Bei den Autor*innen handelt es sich um polnische und deutsche Wissenschaftler*innen sowie um Vertreter*innen der deutschen Philologie aus anderen Ländern. Die Sprache des Jahrbuchs ist Deutsch. <em>Convivium</em> wurde in Polen nach seiner Gründung schnell zu einem geschätzten Diskussionsforum in germanistischen Kreisen, da eine solche Zeitschrift bislang gefehlt hatte, die über die örtlichen Universitäten hinausging und eine Austauschplattform zwischen polnischer und deutscher Wissenschaft bot. Eine große Rolle spielte dabei die Finanzierung durch den DAAD, die u.a. jährliche Treffen der Herausgeber*innen, des Wissenschaftlichen Beirats und des Redaktionsteams für Sprache und Gestaltung (diese Rolle wurde und wird von aktiven und ehemaligen DAAD-Lektor*innen übernommen) ermöglichte.</p>Wydawnictwo Uniwersytetu Łódzkiegode-DEConvivium. Germanistisches Jahrbuch Polen2196-8403„Unser wichtigstes Palladium ist die Sprache“ – Zur Frage von Nation, Identität und Sprache in einem multilingualen Umfeld am Beispiel des Grafen JOHANN MAILÁTH
https://czasopisma.uni.lodz.pl/conv/article/view/12348
<p>Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, wie sich das komplizierte Verhältnis von Sprache, Nation und Identität im ungarischen Reformzeitalter entwickelte. Dargestellt werden die Pest-Budaer Literaturlandschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die zu dieser Zeit im Königreich Ungarn kursierenden Auffassungen über die ‚Natio Hungarica‘ sowie das Schicksal jener Autor*innen, die sich trotz ihrer deutschen Muttersprache als Hungarus bekannten, aber die sich als Schriftsteller*innen nicht des Ungarischen bedienen wollten oder konnten. Als Beispiel dient Graf Johann Mailáth (1786-1855), eine transnationale Vermittlerfigur zwischen Pest-Buda und Wien und Anhänger der Idee des Staatspatriotismus im Sinne Hormayrs.</p>Orsolya Tamássy-Lénárt
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2021-12-302021-12-30233910.18778/2196-8403.2021.02Filmallegorien der Nationen. Über die Position der Zuschauenden
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<p>Das Kino hat neue Formen der Kollektivität geschaffen, nämlich einen identitätspolitischen und affektiven Anschluss der Zuschauenden an einen Staat, eine Nation und die Macht der Geschichte. Dieser Anschluss wird zunächst mit dem Neologismus Staatsgenre diskutiert, um die sozialpolitische Hierarchisierung der Genres und deren Produktions- und Rezeptionsbedingungen zu konzeptualisieren. In Anlehnung an feministische Theorien der Zuschauenden wird daraufhin versucht, eine Sehperspektive zu erfassen, die an der Gemeinschaftsbildung beteiligt wird. In diesem Zusammenhang wird zum einen der narratologische Ansatz von Teresa de Lauretis interessant, mit dem Identifikationsprozesse mit dem Bild beschrieben werden. Zum anderen wird die Allegorie als eine affektive Figur gedacht, mit der die Zuschauenden performativ eine exzentrische Position erlangen bzw. mit der Abstrahierung des Bildes zur Allegorie die Umwandlung mitvollziehen. Diesen Prozessen können sich die Zuschauenden nicht entziehen, weil es um deren affektive Überwältigung durch die Bilder geht, die u.a. durch die Auflösung der Gendersemantiken bedingt wird. Als Beispiel fungiert der oscarprämierte Blockbuster <em>Saving Private Ryan</em> (USA 1998).</p>Irina Gradinari
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2021-12-302021-12-30416310.18778/2196-8403.2021.03Das ,Unheimlicheʻ in JAROSŁAW MAREK RYMKIEWICZʼ Umschlagplatz und IGOR OSTACHOWICZʼ Noc żywych Żydów [Nacht der lebenden Juden]
https://czasopisma.uni.lodz.pl/conv/article/view/12373
<p>Das ,Unheimlicheʻ rührt sowohl in Jarosław Marek Rymkiewiczʼ <em>Umschlagplatz</em> als auch in Igor Ostachowiczʼ <em>Noc żywych Żydów</em> [Nacht der lebenden Juden] weniger von einer romantischen Faszination am Gespenstischen als vielmehr von einem tiefsetzenden kollektiven Trauma her – ein Trauma, entspringend einem Schuldkomplex, der nur schwer objektivierbar ist. Dieses Trauma lässt das, was Améry als ,Heimat‘ und Flusser als ,Wohnen‘ bezeichnet, brüchig und fragwürdig werden. Allein die Auseinandersetzung mit dem diesem Trauma und diesem Schuldkomplex zugrundeliegenden Menschheitsverbrechen vermag einen Ausweg aus dieser Dynamik des ,Unheimlichen‘ zu bahnen.</p>Alexander Höllwerth
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2021-12-302021-12-30659210.18778/2196-8403.2021.04STEN NADOLNY und die Kunst der Lebensbeschreibung
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<p>Im Autobiographiediskurs spielen Romane bisher keine nennenswerte Rolle als theoretische Impulsgeber. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass STEN NADOLNYS <em>Selim oder Die Gabe der Rede</em> eine autofiktionale Situation im inneren der diegetischen Welt erzeugt und sich damit für die Reflexion autobiographietheoretischer Problemkontexte eignet. Mit Rekurs auf Kristevas Überlegungen zur Selbst-Fremdheit werden die ‚autofiktionalen‘ Schreibakte vorgeführt, die das Individuum auch vom Fremden her <em>er</em>schreiben. Als dezentrierte Selbstlebensbeschreibung überschreitet NADOLNYS Roman damit gängige Formen der <em>Auto</em>fiktion.</p>Bastian Lasse
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2021-12-302021-12-309311010.18778/2196-8403.2021.05HERMANN LENZ und der Eugen Rapp-Zyklus als Narrativierung des literarischen Feldes der Bundesrepublik?
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<p>Mag Hegel angesichts der allumfassenden Ökonomisierung und Marktregulation des künstlerischen Feldes in seinen <em>Vorlesungen über die Ästhetik</em> bereits im frühen 19. Jahrhundert vom Tod der Kunst gesprochen haben, Künstler und Künstlerinnen sind bis heute zum Glück noch nicht gestorben bzw. verschwunden. Paratexte und Interviews zeigen Versuche sich auch unter poststrukturalistischen, postsubjektiven und postfaktischen Vorzeichen auktorial durchzusetzen und auf dem Markt, aber doch auch ganz klar für sich, Aufmerksamkeit über die Auto-Präsentation in der Öffentlichkeit als Anhäufung von symbolischem Kapital zu produzieren bzw. diese Prozesse als Narrative auszugestalten.</p> <p>Dass sich dabei auch immer eine Reflexionsebene gegenüber dem literarischen Feld ergibt, ja letzteres und damit den Literaturbetrieb zum Narrativ werden lässt, wird anhand von HERMANN LENZ Literaturbetriebsromanen genauer herausgearbeitet. Durch die Auseinandersetzung mit dem Literaturbetrieb ist es LENZ möglich, die Inszenierung und Selbstbehauptung von Autorschaft und Autorschaftsbewusstsein zu reanimieren.</p>Torsten Voß
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2021-12-302021-12-3011112910.18778/2196-8403.2021.06„[…] ging ihre Welt doch meiner voraus“: Selbstreflexive Erzählweisen von Nachgeborenen in SUSANNE FRITZ’ Wie kommt der Krieg ins Kind und MONIKA SZNAJDERMANS Fałszerze pieprzu. Historia rodzinna [Die Pfefferfälscher. Geschichte einer Familie]
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<p>Bei den hier untersuchten nacherinnernden Schreibweisen geht es jeweils darum, Lücken, unerzählt Gebliebenes zu füllen. Anhand genannter Werke von SUSANNE FRITZ und MONIKA SZNAJDERMAN wird dem Ansatz nachgegangen, für sich selbst Geschichte, Familienrelationen sowie zum Teil traumatische Hinterlassenschaften zu klären. Das Phänomen der hochreflektierten Suche – selbstreflexiv und unter Rückgriff auf vielerlei Quellen und andere literarische ‚Zeugnisse‘ – sticht bei diesen beiden Beispielen der Literatur der zweiten Generation insbesondere hervor.</p>Yvonne Drosihn
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2021-12-302021-12-3013115210.18778/2196-8403.2021.07„Fangt an zu kochen – das Rezept folgt“ (nach Brian Eno). Aber das Setting, die Zutaten, der Appetit und die Experimentierlust sollten schon gegeben sein. (Post-)dramaturgische und spielästhetische Positionen und Diskurspotentiale
https://czasopisma.uni.lodz.pl/conv/article/view/12377
<p>Die sich ästhetisch zunehmend durchdringende zeitgenössische Theater- und Performancepraxis weisen ein erhebliches Innovations- und Diskurspotential auf, das sowohl spielästhetische als auch (post-)dramaturgische Fragen auslöst. Dabei interessieren u.a. folgende Aspekte, gerade auch im Hinblick auf die künstlerische Ausbildungspraxis, besonders: Schein, Authentizität, Repräsentationskritik, Autorschaft, Stückentwicklung, (soziale) Teilhabe, Digitalisierung, Cross-gender-acting.</p>Stefan Tigges
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2021-12-302021-12-3015317010.18778/2196-8403.2021.08Eine vergleichende Studie zu Verwandtschaftsbezeichnungen im Chinesischen und im Deutschen
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<p>Die Forschung im Bereich der Verwandtschaftsbezeichnungen ist ein wichtiger Bestandteil der Lexikologie und der sozialen Kultur. In diesem Beitrag werden deutsche und chinesische Verwandtschaftsbezeichnungen definiert, es werden ihre Merkmale erschlossen und ihre Semantik dargestellt, um die Bezeichnungen in den beiden Sprachen zu vergleichen. Dadurch wird auch versucht, die Unterschiede zwischen der chinesischen und der deutschen Kultur in diesem Bereich zu identifizieren und deren mögliche Gründe zu ermitteln.</p>Jiye DuanJarosław Aptacy
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2021-12-302021-12-3017118810.18778/2196-8403.2021.09Korpusgestützte Analyse der Verben ernennen und 任命 (renming): ein fremdsprachenunterricht-orientierter deutsch-chinesischer Vergleich
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<p>Die Korpuslinguistik kann dem Fremdsprachenunterricht dienen und die Lernenden beim Wortschatzerwerb unterstützen. Davon ausgehend werden in dem vorliegenden Beitrag Sätze mit <em>ernennen</em> aus dem DWDS-Korpus und die mit <em>任命 </em><em>(renming)</em> aus dem BCC-Korpus exzerpiert und vor allem in Bezug auf ihre Valenzmuster vergleichend analysiert. Obwohl die zwei Wörter jeweils in ihrem eigenen Sprachsystem dasselbe bedeuten, unterscheiden sie sich merklich auf der <em>parole</em>-Ebene. Diese Unterschiede können nach unserer Ansicht Ursache für eine negative Interferenz in der Zielsprache sein. Durch eine Analyse der Valenzrealisierung dieser Verben konnten direkte Schlussfolgerungen für eine didaktische Aufarbeitung des untersuchten Materials gezogen werden.</p>Yang YaqingJarosław Aptacy
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2021-12-302021-12-3018921110.18778/2196-8403.2021.10Heinz Kneip. Ein Nachruf
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Joanna Jabłkowska
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2021-12-302021-12-30913Ulrich Engel. Ein Nachruf
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Beata Mikołajczyk
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2021-12-302021-12-301518Zum Schwerpunkt
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Alexander Jakovljević
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2021-12-302021-12-30192110.18778/2196-8403.2021.01Der engagierte Beobachter. Über TZVETAN TODOROV
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Henk De Berg
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2021-12-302021-12-3021322010.18778/2196-8403.2021.11Informationen und Berichte
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Caren Bea HenzeChristian Poik
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2021-12-302021-12-3022123310.18778/2196-8403.2021.12Rezensionen
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Heiko UllrichKarolina KupczyńskaKarolina SidowskaCarola Hilmes
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2021-12-302021-12-3023525310.18778/2196-8403.2021.13