Die Geschichte und ihre Schatten. Neuere Generationserzählungen reflektieren eine vielschichtige Vergangenheit

Autor/innen

  • Anna-Katharina Gisbertz Universität Mannheim

DOI:

https://doi.org/10.18778/2196-8403.2020.03

Schlagworte:

SAŠA STANIŠIĆ, NINO HARATISCHWILI, HERTA MÜLLER, BIRGIT WEYHE, Familienroman, Generationserzählung, Zeitreflexion, Gedächtnis, europäische Geschichte

Abstract

Generationserzählungen haben sich in der deutschen Sprache als eine erfolgversprechende, aber auch sehr wandelbare Gattung erwiesen. Der einleitende Beitrag fokussiert auf die Fähigkeit des Narrativs, die deutsche und europäische Geschichte mitzugestalten und auch umzuschreiben. Dabei greifen jüngere Werke Vergessenes und fehlendes Wissen auf und verarbeiten weite Zeiträume imaginativ. Durch ihre vielschichtigen Zugriffe auf die Zeit reflektiert die einschlägige Literatur nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch grundsätzlicher über den ästhetischen Umgang mit der Zeit und ihre sprachlichen Darstellungsmöglichkeiten.

Autor/innen-Biografie

Anna-Katharina Gisbertz, Universität Mannheim

PD Dr. phil. – Literaturwissenschaftlerin. Privatdozentin an der Universität Mannheim. 2018-2019 Gastprofessorin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Zuvor 2007-2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Akademische Rätin auf Zeit an den Universitäten Heidelberg und Mannheim. 2017 Habilitation an der Universität Mannheim. 2008 Dissertation an der University of Chicago. Publikationen / Forschungsschwerpunkte: (2018) Die andere Gegenwart. Zeitliche Interventionen in neueren Generationserzählungen. Heidelberg; (2009) Stimmung – Leib – Sprache. Eine Konfiguration in der Wiener Moderne. München; Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Gedächtniskultur, Generationserzählungen, Literatur und Wissen, Emotion und Ästhetik, Zeitstrukturen des Erzählens, auktoriale Selbstinszenierungen, Gehen und Schreiben.

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Veröffentlicht

2020-12-30

Zitationsvorschlag

Gisbertz, A.-K. (2020). Die Geschichte und ihre Schatten. Neuere Generationserzählungen reflektieren eine vielschichtige Vergangenheit. Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen, 63–72. https://doi.org/10.18778/2196-8403.2020.03

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