Manès Sperbers Weg aus dem „Städtel“ in das Kampfgetümmel der „Weltrevolution“

Autor/innen

  • Zbigniew Światłowski

DOI:

https://doi.org/10.18778/2196-8403.2011.09

Schlagworte:

Autobiographie, Manès Sperber, Marxismus, jüdische Intellektuelle, Osteuropa, Weltrevolution

Abstract

Im Mittelpunkt der Analyse steht All das Vergangene, die dreibändige Autobiographie Manès Sperbers (1905-1984). Die in ihr beschriebene Entwicklung von der frommen Gesinnung der frühen Lebensjahre zum revolutionären Marxisten (Kommunisten) ist exemplarisch gewesen. Den Verlockungen der marxistischen Ideologie sind zahlreiche Intellektuelle aus aller Herren Ländern erlegen. In besonderer Weise galt das für jüdische Intellektuelle aus Europas Osten, aus den osteuropäischen „Städtels“. Das ist allgemein bekannt. Weniger bekannt sind psychologische und soziologische Voraussetzungen sowie Motivierungen ihrer weltanschaulichen Entscheidungen. Sie sind es aber, die erkennen lassen, warum die Idee der „Weltrevolution“ gerade in dieser Lebenssphäre besonders tiefe Wurzeln schlug. Im Zusammenhang mit der hier umrissenen Problematik besitzen Sperbers Lebenserinnerungen einen unschätzbaren Erkenntniswert. Im ersten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts setzt Sperbers Lebensbericht ein, mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges klingt er aus, umfasst also vier blutigste, insoweit höchst denkwürdige Dekaden der modernen Geschichte.

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Veröffentlicht

2011-12-30

Zitationsvorschlag

Światłowski, Z. (2011). Manès Sperbers Weg aus dem „Städtel“ in das Kampfgetümmel der „Weltrevolution“. Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen, 153–175. https://doi.org/10.18778/2196-8403.2011.09

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