Transdisziplinäre Perspektiven der Queer Studies und der Intersektionalität für die Lehrkräfteprofessionalisierung im Fachbereich „Gender und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“
DOI:
https://doi.org/10.18778/2196-8403.S1.03Schlagworte:
DaF/DaZ, Lehrkräftefortbildung, Queer Studies, Intersektionalität, Kulturreflexivität, DiskurskompetenzAbstract
In dem Beitrag wird auf praktischer und theoretischer Ebene erkundet, wie sich die transdisziplinären Perspektiven der Queer Studies und der Intersektionalität für die Lehrkräftefortbildung im Bereich „Gender und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ)“ fruchtbar machen lassen können. Es wird zuerst auf den politisch-sozialen Hintergrund in Georgien eingegangen, wo im April 2023 von der Autorin ein Workshop zum Thema durchgeführt wurde. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen beleuchtet und ein aktueller Forschungsüberblick gegeben. Auf Basis dieser dekonstruktivistisch und machtkritisch orientierten Ansätze werden Vorschläge gemacht, wie gesellschaftliche Normierungen – insbesondere von Gender und Sexualität – sichtbar gemacht und kritisiert werden können. Dabei geht es auch darum, herauszustellen, wie diese Ansätze ein sinnvolles Werkzeug für eine Vermittlung von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache bieten, die einen Fokus auf kulturreflexives und diskurskompetenzorientiertes Lehren und Lernen legt. Im letzten Teil wird der auf der Basis der zuvor dargestellten theoretischen Erkenntnisse geplante und durchgeführte Workshop inklusive der verwendeten Materialien vorgestellt und seine Ergebnisse auf Basis der folgenden Ziele evaluiert. Die Ziele des Workshops lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Lehrkräfte sollten in der Lage sein, sich Theorie-Kenntnisse und Wissen zum Thema ‚Gender‘ zu erarbeiten, um sich im Kollegium und in Gesprächen mit Eltern sicher und kompetent zu fühlen. Die grundlegende pädagogische Leitlinie des Schutzes von LGBT*QIA-Personen vor Diskriminierung ist dabei nur ein Teilaspekt, vielmehr soll es darum gehen, kritisch-dekonstruktives Denken zu fördern und gleichzeitig die unhinterfragte Reproduktion einer Dualität von Norm und Abweichung zu vermeiden. Sie sollten relevante Methoden und Werkzeuge kennen, um Lernenden (diskursive) Räume für Kritik und Widerstand zu eröffnen und den teilnehmenden Lehrkräften sollte ein Raum gegeben werden, sich als Verbündete wahrzunehmen, die miteinander lernen und arbeiten und gleichzeitig auch eine Verantwortung für diejenigen Lernenden tragen, die nicht in die „heterosexuelle Matrix“ passen.
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