Gesprochene Sprache und philologische Sprachausbildung – Folgerungen aus einer Fallstudie zur Standortbestimmung gesprochener Sprache im Germanistikstudium

Autor/innen

  • Magdalena Pieklarz

DOI:

https://doi.org/10.18778/2196-8403.2009.19

Abstract

Dieser Beitrag behandelt generelle Fragen und Probleme der Didaktik und des Erwerbs gesprochener Sprache in der philologischen Sprachausbildung. Die Ausführungen und Erfahrungen beziehen sich dabei auf die Sprachdidaktik und -praxis in der Auslandsgermanistik. Es ist oft zu beobachten, dass die gesprochene Sprache in der philologischen Sprachausbildung zu sehr im Hintergrund steht. Sie wird in sprachpraktischen Lehrveranstaltungen sowie im akademischen Diskurs weitgehend ver nachlässigt, was Konsequenzen in Bezug auf die Sprachausbildung der Studenten nach sich zieht, die die deutsche Sprache nicht, wie das zumeist bei der Inlandsgermanistik der Fall ist, als Muttersprache sprechen. Im Folgenden werden mehrere Beispiele für die Dominanz der Schrift und ihre Folgen für die Entwicklung der Sprechkompetenz angeführt. Es wird versucht, den Status der gesprochenen Sprache im Kontext der Auslandsgermanistik zu erörtern.

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Veröffentlicht

2009-12-30

Zitationsvorschlag

Pieklarz, M. (2009). Gesprochene Sprache und philologische Sprachausbildung – Folgerungen aus einer Fallstudie zur Standortbestimmung gesprochener Sprache im Germanistikstudium. Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen, 257–273. https://doi.org/10.18778/2196-8403.2009.19

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