W kręgu badań nad malarstwem przełomu wieków i twórczością Olgi Boznańskiej

(niektóre aspekty)

Autor

  • Alina Małecka-Wiszniewska

DOI:

https://doi.org/10.18778/0208-6050.63.09

Abstrakt

Der polnische Modernismus entstand in Warszawa, hauptsächlich aber in Krakow, das zum Zentrum der neuen Kunst wurde. Dazu trug die Schule der Schönen Künste in Krakow bei, geleitet von Jan Matejko und nach seinem Tode von Juliusz Fałat, der sie gründlich modernisiert hat. Sowohl der Impressionismus wie die „neue Kunst” kamen aus Paris nach Polen.

Eine besondere Position nimmt hier - mit München und Paris verbundene - die hervorragendste polnische Malerin, Olga Boznańska (1865-1940) ein. Sie kam zu ihrer Stilleigenart allein. Obwohl sie einige allgemeine Prinzipien des Impresionismus und Modernismus, wie z.B. aufgehellte Palette, lebendige, aber vorsichtige oder vielmehr freie Faktur übernahm, kann man auf keine Vorbilder hinweisen. Sie was keine Impressionistin im wörtlichen Sinne, denn sie befaßte sich mit der Wandelbarkeit der Farbe unter dem Einfluß des Lichtes nicht. Sie arbeitete auch nicht auf nervöse Art und Weise, um den Augenblick festzuhalten. Sie schuf langsam, in dem sie Farben am haüfigsten auf Karton, seltener dagegen auf Leinwand auftrug. Zwar mied sie die Dreidimensionalität nicht, aber sie hob diese auch nicht hervor. Für die Linie hatte sie kein Interesse. Wichtiger war ihr die Zweidimensionalität der Leinwand und der Raum um die dargestellte Figur. Sie hinterließ eine Reihe von Bildnissen, Stilleben und Stadtlandschaften, doch ihr Interesse galt vornebmlich dem Menschen: Das Mädchen mit Chrysanthemen (Dziewczynka z chryzantemami), Bildnis des Sienkiewicz (Portret Sienkiewicza), Bildnis des Pawel Nauen (Portret Pawła Nauena). Nach dem ersten Weltkrieg begann sich die Form Boznańskas aufzulokern und zuverwirren. Sie setzte die Farben in kleineren und größeren Tupfen nebeneineander, aber diese waren nicht mehr wie einst logisch miteinander verbunden.

Olga Boznańska wurde in Krakow geboren. Sie hat den größten Teil ihres Lebens im Ausland verbracht. Polen ist im 19. Jahrhundert kein selbständiger Staat. Drei europäische Mächte, Rußland, östereich und Preußen, haben das Land unter sich aufgeteilt. Das Volk ist nicht bereit, sich mit der Teilung und der politischen Unterdrückung abzufinden. Die Geschichte Polens besteht in diesem Zeitraum aus einer fast ununterbrochenen Reihe von Aufständen, die alle zum Scheitern verurteilt sind. Erst 1918, als Folge des Ersten Weltkrieges, kann Polen seine staatliche Selbständigkeit zhurückgewinnen.

Vor diesem historischen Hintergrund muß man die polnische Kunst und das Leben der polnischen Künstler sehen. Erst dann wird es verständlich, warum die meisten Maler ins Ausland gegangen sind und warum sie sich trozdem mit ihrer Heimat so stark verbunden fühlen. Ausbildungschansen und Existenzbedingungen für Künstler sind in Polen bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts denkbar schlecht. Es gibt keine Sammler- und Käuferschicht für Kunstwerke. Die Kunstakademien sind in einem beklagswertem Zustand.

Olga Boznańska hat ihren ersten Mal- und Zeichenunterricht auf der Akademie in ihrer Geburtsstadt Kraków erhalten. Dann hat sie ihre Studien in München an einer privaten Malschule fortgesetzt. Nach dem Abschulß der Ausbildung ist sie für weitere zehn Jahre in München geblieben. 1898 ist sie nach Paris gegangen, der Stadt mit der lebendigsten Kunstszene, wo sich viele polnische Künstler und Literaten aufhielten. Ihr Atelier wurde zum einem kulturelen Zentrum der polnischen Kolonie. Von Paris aus ist sie häufig in ihre alte Heimat gereist, um Warszawa und Krakow zu besuchen. Aber sie ist immer wieder nach Paris zurückgekehrt, wo sie ihre größtenkunstlerichen Erfolge erlebte. 1912 erhielt sie von der franzhösichen Regierung den Orden der Ehrenlegion und von der polnischen Regierung wurde sie 1938 mit dem Orden „Polonia Restituta” ausgezeichnet. Aber auch in Berlin, München, London, Pittsburgh weren ihre Bilder ausgestellt und haben der Malerin Kunstpreise und Goldmedaillen eingebracht.

Olga Boznańska muß, wenn man die lange Liste ihrer Auszeichnungen liest, so etwas wie eine europäische Berühmheit gewesen sein. Um so erstaunlicher ist die Tatsache, daß ihr Werk, jedenfalls außerhalb Polens, völlig in Vergescnheit geraten ist. Olga Boznańska hat manches von den französichen Impressionisten gelernt und deren Erfahrungen auf eine höchst eigenwillige und persönliche Art weiterentwikelt. Ihr Werk ist ein Beitrag nicht nur zur polnischen oder französichen, sondern zur europäischen Malerei.

1940 ist sie in Paris, im Alter 75 Jahren gestorben. Die meisten ihrer Bilder (soweit sie nicht in Privatbesitz sind) gehören heute den Müssen von Warszawa und Kraków.

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Opublikowane

1998-01-01

Jak cytować

Małecka-Wiszniewska, A. (1998). W kręgu badań nad malarstwem przełomu wieków i twórczością Olgi Boznańskiej: (niektóre aspekty). Acta Universitatis Lodziensis. Folia Historica, (63), 143–160. https://doi.org/10.18778/0208-6050.63.09